Qualität forensisch psychiatrischer und psychologischer Gutachten

Chiara Krause & Elmar Habermeyer

Praxis der Rechtspsychologie 32 (1), Juni 2022, S. 109–124
Deutscher Psychologen Verlag GmbH, Berlin
https://doi.org/10.51625/pdr20220105

Zusammenfassung

Die kritische Auseinandersetzung mit der Qualität psychiatrisch-psychologischer Gutachten hat eine lange Tradition. Mit der Erstellung von Mindeststandards durch interdisziplinär zusammengesetzte Arbeitsgruppen, der Abgabe von Empfehlungen, der Verbesserung der Qualifikationsmöglichkeiten für Psycholog:innen und Psychiater:innen sowie der Regulierung der Zulassung von Sachverständigen, wurde die Basis für eine bessere Gutachtenqualität gelegt. Insgesamt scheinen die Maßnahmen einen positiven Effekt zu haben, dennoch wurde auch in aktuellen Studien weiterer Verbesserungsbedarf aufgezeigt. Der vorliegende Beitrag skizziert Entwicklungspotentiale und legt dar, dass die Qualitätssicherung eine gemeinsame Aufgabe aller in die Begutachtung involvierten Disziplinen ist.

Abstract

The quality of court-ordered psychiatric and psychological evaluations has been the focus of substantial debate. The recent development of guidelines for writing expert reports, the improvement of forensic training opportunities for psychologists and psychiatrists and the implementation of a stricter regulation of mental health professionals admitted as experts in court have laid the groundwork for higher quality expert evaluations. Overall, the measures appear to yield a positive effect, although instances of questionable quality remain. The current review illustrates the potential for improvement and underlines the fact that all involved disciplines must act to ensure that only high-quality reports are used in court.

Über die Zeitschrift

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Die Zeitschrift richtet sich auch an Vertreter:innen angrenzender Fachgebiete wie Justiz, Anwaltschaft, Ministerien, Gerichte, Rechts-, Sozial- und Kriminalpolitik sowie im Bereich der sozialen Arbeit Tätige.

Über den Deutschen Psychologen Verlag

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